Kundalini Yoga
Starke Nerven, eine flexible Wirbelsäule, emotionales Gleichgewicht und ein widerstandsfähiges Immunsystem sind nur einige der Wirkungen von Kundalini Yoga.
Diese Technik beruht auf jahrtausende alten Lehren, die der Inder Yogi Bhajan Ende der 60er Jahre in den Westen gebracht hat.
Im Gegensatz zu anderen Yoga-Arten ist Kundalini Yoga meist dynamisch. Durch den differenzierten Aufbau der Übungsreihen entfaltet sich seine Wirkung in kürzester Zeit. Es sorgt für den Ausgleich der Energiezentren und bringt Körper, Geist und Seele in Harmonie.
Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan ist an die Bedürfnisse der Menschen in der westlichen Zivilisation angepasst. Es ist nicht darauf ausgelegt zurückgezogen zu leben und Körper, Geist und Seele durch Askese zu reinigen und zu kontrollieren, sondern Ziel ist es, ein erfülltes Leben in einer normalen Lebenssituation zu führen.
sind mit denen anderer Yoga Arten verwandt, zeichnen sich aber durch eine größere Leichtigkeit (die unter anderem durch die Dynamik erreicht wird) aus.
So ist es auch weniger gelenkigen Menschen möglich KY auszuüben und von seiner Wirkung zu profitieren.
Im Mittelpunkt der Übungen steht die Flexibilisierung der Wirbelsäule, die nicht nur Kanal für die Hauptnervenbahnen im Körper ist, sondern auch als Energie-Kanal fungiert.
Die Yogis haben entdeckt, dass der Mensch ein äusserst komplexes Gebilde aus verschiedenen Energieschichten und -zentren bildet.
Die feinstofflichen Energien werden durch die Asanas, den Atem und den geistigen Fokus bewegt und gelenkt.
Ein besonderer Konzentrationspunkt ist dabei das sogenannte „dritte Auge“, das sich an der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen befindet und in direkter Verbindung mit der Hypophyse steht. Die Hypophyse (oder Hirnanhangdrüse) reguliert den Hormonhaushalt und wird auch Meisterdrüse genannt.
Auf der energetischen Ebene entspricht dieser Punkt dem sechsten Chakra, das Sitz der Intuition und der Vision ist.
Vereinfacht gesagt, werden im Kundalini Yoga die Energien im Körper von den unteren Chakren (Energiezentren) in die oberen geleitet und für die Meditation genutzt um dort ihre Wirkung zu entfalten.
Fast zu jeder Asana wird die Atemführung angeleitet und es wird empfohlen, den Atem gedanklich mit dem Mantra Sat Nam zu begleiten: beim Einatmen denke Sat, beim Ausatmen Nam. Sat Nam heißt frei übersetzt: ich bin wahrhaftig.
Der Atem bringt uns ins „Hier und Jetzt“ und gleichzeitig zu uns selbst. Bewusstes Atmen und das Üben von Atemkontrolle schenkt uns allmählich Kontrolle über unsere Emotionen und über unseren Geist/ Verstand.
Das bringt uns in die glückliche Lage zu agieren und unser Leben aktiv zu gestalten, statt nur auf alles zu reagieren.
Unser Verstand arbeitet von Natur aus assoziativ und reagiert auf alles in unserer Umgebung. Yoga lehrt uns, den Fokus selbst zu bestimmen. Durch Übung gelingt das Stück für Stück auch im Alltag. Wir beginnen in uns zu ruhen, die Verbindung zu unserer Seele zu stärken und unsere Bestimmung zu leben.
ist die verfeinerte Kunst und Beherrschung des Atems: Kontrolle der Bewegung des Pranas durch Atemtechniken.
(Prana bedeutet Lebensenergie)
Dabei hat jedes „Atemmuster“ eine andere Wirkung. Zum Beispiel führt eine Atemfrequenz von nur vier Atemzügen pro Minute unwillkürlich in einen meditativen Zustand. Atmen wir ausschließlich durch das linke Nasenloch, hat das eine beruhigende Wirkung auf den Organismus und senkt den Blutdruck.
Achtsamkeit gegenüber dem Atem schenkt uns ein besseres Lebensgefühl. Eine wache Lebendigkeit und Lebensfreude entstehen.
Mantras sind Konzentrationswörter, die helfen den Geist auszurichten.
Die Mantras im Kundalini Yoga stammen zumeist aus dem Gurmukhi einer alten, heiligen Sprache aus Nordindien ähnlich dem Sanskrit.
Indem wir ein Mantra mental oder mit unserer Stimme wiederholen, erzeugen wir eine Welle oder Bewegung unseres Geistes.
Die Rezitation eines Mantras wirkt auf verschiedenen Ebenen:
– durch Stimulation bestimmter Meridianpunkte am Gaumen
– durch die Bedeutung des Mantras
– durch sein Energiemuster, seine Schwingung
– durch seinen Rhythmus
– durch seinen Klang.
Beim korrekten Rezitieren eines Mantras werden Bereiche des Nervensystems und des Gehirns aktiviert, die erlauben den Geisteszustand, die Wahrnehmungsfähigkeit und die damit verbundenen energetischen Fähigkeiten zu verändern und zu erweitern.
Beim Chanten von Mantras steht nicht die musikalische Harmonie im Vordergrund. Vielmehr soll der Klang vom Nabel aus im Körper vibriert werden. Die Gruppe erzeugt einen gemeinsamen Klang, der berührt und trägt – unabhängig von der Kenntnis der Bedeutung der Mantras.
Während der Entspannung fließt die Energie dort hin, wo sie im Körper benötigt wird.
Durch die Yoga- Übungen werden zum Teil große Spannungen erzeugt und Drüsen- und Nervensystem werden ganz gezielt aktiviert. Wenn der Körper dann zur Ruhe kommt, findet der Ausgleich automatisch statt.
Je mehr man loslässt, um so heilsamer ist die Entspannung, da die Selbstheilungskräfte des Körpers ungehindert wirken können. So ist die Tiefenentspannungsphase wichtiger Bestandteil des Kundalini Yogas und unterstützt die Fähigkeit loszulassen.
Körperübungen und Entspannung sind eine optimale Vorbereitung auf die Meditation.
Der Geist ist zur Ruhe gekommen und kann jetzt ausgerichtet werden. (Meditation bedeutet: Ausrichtung des Geistes.)
Die einfachste Methode Meditation zu lernen, ist Achtsamkeit dem Atem gegenüber zu entwickeln bzw. die Aufmerksamkeit für eine definierte Zeitspanne an den Atem zu binden.
Im Kundalini Yoga werden auch oft Mantras für die Meditation verwendet. Insgesamt stehen sehr viele Meditationen mit unterschiedlichsten Wirkungen zur Verfügung, die als effektives Werkzeug genutzt werden können.
Meditation ermöglicht eine tiefgehende Regeneration. Sie reinigt das Unterbewusstsein. Die Wirkung, die Meditation auf unser Gehirn und damit auf den ganzen Organismus hat, ist längst wissenschaftlich erwiesen. Der Wert, den sie für uns Menschen insgesamt hat, geht aber über den intellektuell begreifbaren Bereich hinaus.
Tägliche Meditation kann Verhaltens- und Denkmuster auslöschen und gibt uns die Möglichkeit, seelischen Ballast und alte Verletzungen hinter uns zu lassen.
Ein Mensch, der meditiert, weiß, wann es Zeit ist, etwas zu ändern, wieviel man ändern muß, warum man ändern muß, und wofür man etwas ändern muß.
Yogi Bhajan
Kundalini Yoga ist ein Raja Yoga (Raja=königlich), ein königlicher Weg zu höherem Bewusstsein, der die 8 Stufen Pantanjalis integriert. (Die sogenannten Yoga Sutras(=Verse) von Pantanjali sind die bekanntesten Schriften, die Yoga erläutern. Jahrhunderte alt haben sie ihre Gültigkeit bis heute bewahrt. Die acht Stufen oder Arme des Ashtanga Yogas (Ashtanga = „achtarmig“) beschreiben Grundlagen und Verhaltensregeln für die Entwicklungsstufen auf dem Weg zu höchstem Bewusstsein, dem Ziel aller Yoga Richtungen: der Erleuchtung)
Über Jahrhunderte wurde Kundalini Yoga nur in Klöstern an wenige Auserwählte vom Meister an den Schüler weitergegeben. Yogi Bhajan, der bereits im Alter von 16 Jahren Kundalini Yoga Meister war, hat diese Tradition gebrochen. Als er Ende der 60er Jahre in die USA kam, begann er KY öffentlich zu unterrichten. Mit dieser Lehre gab er den Menschen eine neue Methode, ihr Bewusstsein zu erweitern und inspirierte die Menschen, den Sinn des Lebens neu zu definieren.
Er unterrichtete fast 4 Jahrzehnte lang im Westen und hinterließ uns einen reichen Schatz an äußerst effektiven Techniken.
Einer seiner Grundsätze war: „Ich bin nicht gekommen um Schüler zu sammeln, sondern um Lehrer auszubilden.“
„Kundalini Yoga ist eine Wissenschaft, die mit den 7 Chakren, der Bogenlinie und der Aura arbeitet. Es arbeitet direkt an der gesamten Energie und dieser Energiefluss hat eine einfache Eigenschaft: entweder du beeinflusst ihn oder er beeinflusst dich. Entweder bist du über der Energie und leitest sie, oder du unterliegst der Energie und sie leitet dich. Dort setzt KY an: du lernst deine Energie zu leiten, zu erleben und jede gegebene Situation zu durchdringen um ein Gleichgewicht zu erlangen.
Was ist Kundalini eigentlich? Es ist dein kreatives Potenzial. Du erfährst es, wenn die Energie deines Drüsensystems mit der Energie deines Nervensystems zusammengeht und eine solche Empfindsamkeit kreiert, dass das gesamte Gehirn Signale empfängt und sie integriert. Dann wirst du umfassend und vollkommen bewusst und dein kreatives Potenzial steht dir zur Verfügung.
Die Kraft von Kundalini Yoga liegt auch in der konkreten Erfahrung. Diese geht direkt in dein Herz und dehnt dein Bewusstsein aus, so dass du einen weiteren Horizont erlangst in Bezug auf Gnade – du kennst die Wahrheit. Schließlich beginnst du deine Existenz in Beziehung zum Universum zu verstehen und begreifst, dass diese Beziehung bereits besteht und das bringt dich zu einer praktischen Erfahrung von Unendlichkeit. Dann kannst du in allen Bereichen deines täglichen Lebens Kreativität und Unendlichkeit ausstrahlen.“ Yogi Bhajan